Adaptives Erklären (Projekt A01)
Wenn Menschen etwas erklären, berücksichtigen sie in der Regel die Reaktionen ihrer Gesprächspartner*innen und passen daraufhin ihre Erklärungen an. Die Forschenden aus Linguistik, Psychologie und Informatik untersuchen im Projekt A01 zwei Komponenten der Anpassung: die kognitive Adaptivität und die interaktive Adaptivität. Das erste Konzept meint, dass Erklärer*innen eine Vorstellung von ihren Adressat*innen haben, ein sogenanntes Partnermodell, das sich im Laufe des Erklärprozesses verändert. Die interaktive Adaptivität beschreibt, wie die erklärende Person ihre Erklärungen verändert und die Formulierungen im Verlauf des Dialogs anpasst. Das interdisziplinäre Team untersucht, wie die beiden Formen der Adaptivität ineinandergreifen und wie beispielsweise das Partnermodell als Ressource genutzt wird, um Formulierungen anzupassen. Für ihre Forschung beobachtet und befragt das interdisziplinäre Team rund 300 Gesprächspartner*innen in Erklärsituationen. Mithilfe der gewonnenen Daten erstellen die Forschenden ein dynamisches computergestütztes Modell des adaptiven Erklärens.
Publikationen
Fisher, J. B., Rohlfing, K. J., Donnellan, E., Grimminger, A., Gu, Y., Vigliocco, G. (2022). Explain with, rather than explain to: How explainees shape their learning. Konferenz-Poster zur „CogSci 2022 Toronto“. Poster anzeigen
Robrecht, A. and Kopp, S. (2023). SNAPE: A Sequential Non-Stationary Decision Process Model for Adaptive Explanation Generation. DOI: 10.5220/0011671300003393
Fisher, J.B., Lohmer, V., Kern, F. et al. (2022) Exploring Monological and Dialogical Phases in Naturally Occurring Explanations. Künstl Intell. https://doi.org/10.1007/s13218-022-00787-1