TRR-Projekte auf wissenschaftlicher Konferenz in London präsentiert

Auf der IEEE „International Conference on Learning and Development 2022” (kurz: ICDL 2022) ist eine Gruppe Forschender aus dem TRR 318 vor Ort gewesen, um über Scaffolding und dessen Bedeutung für erklärbare Künstliche Intelligenz zu sprechen. Am 12. September haben die Forschenden dafür ein Workshop-Programm angeboten, das Vorträge, Projektvorstellungen und Diskussionen zum Thema „Scaffolding" umfasste.

Scaffolding als Grundkonzept im TRR 318

Das Konzept „Scaffolding“ stammt aus der Entwicklungsforschung. „Wenn eine kompetente Person zum Beispiel ein Kind in seinem Lernprozess unterstützt, stimmt sie den Grad ihrer Unterstützung auf die Bedürfnisse des Kindes ab", sagt Professorin Dr. Katharina Rohlfing, Psycholinguistin und Sprecherin des TRR 318. „Dieses Vorgehen finden wir auch in Erklärungen zwischen zwei erwachsenen Menschen: Die erklärende Person muss in ihrer Erklärung sowohl die Aufgabe herunterbrechen als auch das benötigte Wissen an das wachsende Verstehen des Adressaten anpassen – in verbaler und nonverbaler Form."

Auf der Londoner Konferenz führten zunächst zwei Projektleiterinnen in das Konzept „Scaffolding“ ein. Dr. Angela Grimminger fasste zusammen, worauf das Konzept in Entwicklungsstudien referiert. Dr. Anna-Lisa Vollmer trug Forschung in Mensch-Maschine-Interaktion zusammen und stellte fest, dass Scaffolding wenig realisiert ist.

Danach stellten die Mitglieder des Forschungsbereichs A ihre Projekte vor und gingen dabei detaillierter auf Aspekte des Scaffoldings ein: Die Gruppe aus dem Teilprojekt A01 sprach über die kognitive und interaktive Adaptivität als treibende Kraft des Scaffoldings; die Forschenden des Teilprojekts A02 fokussierten die multimodalen Feedback-Signale beim Scaffolding in Erklärungen, die Vertreter*innen aus Teilprojekt A05 die Negation als Scaffolding-Strategie und die Forschenden des Teilprojekts A03 erklärten, wie Scaffolding auf einer emotionalen Ebene abläuft. Den Abschluss des Programms bildete ein Austausch über die am Tag vorgestellten Konzepte und Ideen.

Die ICDL ist eine jährlich stattfindende Konferenz und wird vom "Institute of Electrical and Electronics Engineers" (kurz IEEE) veranstaltet. Auf der Konferenz beschäftigen sich Wissenschaftler*innen mit biologischen und künstlichen Systemen, wie sie lernen und sich entwickeln. Die 12. Ausgabe der Konferenz fand vom 12.-15. September an der Queen Mary University of London statt.

TRR 318 auf weiteren Konferenzen vertreten

Die Konferenz in London war eine der Konferenzen im September, bei denen Mitglieder des Transregios einen Workshop organisierten und darin auch mit eigenen Präsentationen vertreten waren. Einige Forschende reisten nach Hildesheim zum 52. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, um über Elemente des Erklärens aus psychologischer Perspektive zu sprechen. An der Universität Paderborn fanden der 27. Deutsche Germanistentag und der Interdisziplinäre Kongress „Data Society“ statt, an denen TRR-Mitglieder ebenfalls mit Workshops und Vorträgen beteiligt waren.

Dr. Angela Grimminger (Projekt A02) zum Thema "Scaffolding in human development"
Dr.-Ing. Anna-Lena Vollmer (Projekt B05) zum Thema "Scaffolding in human–robot interaction"
Stefan Lazarov (Projekt A02) zum Thema "Scaffolding explanations through multimodal feedback"