Wenn Sie Fragen zu Künstlicher Intelligenz haben, dann können Sie uns diese gerne stellen.

Ant­wor­ten

"KI kann sicherlich eine Reihe von Aufgaben beschleunigen, speziell auch in Bereichen wie dem Verlagswesen. Wo neue Inhalte geschaffen werden oder Entscheidungen getroffen werden, die Menschen betreffen, sollte KI den Menschen aber sicherlich nicht ersetzen, das heißt, die Kontrolle sollte beim Menschen bleiben. Vielmehr eignet sich KI oft hervorragend zur Unterstützung oder Vorbereitung menschlicher Tätigkeiten, etwa der Erstellung von Textentwürfen oder Rahmentexten, die dann vom Menschen überprüft, konkretisiert und mit Leben gefüllt werden. Das kann eine Änderung von Arbeitsprozessen und insbesondere von Optimierungsprozessen nach sich ziehen. So macht KI andere Arten von Fehlern als Menschen, die zum Beispiel auch Urheberrecht und Datenschutz betreffen können. Für diese Fehler müssen Menschen wieder neu eine Intuition entwickeln, was gerade am Anfang auch mal mehr Arbeit machen kann. Am Ende wird sich der Nutzen von sinnvoll eingesetzter KI jedoch bestimmt oft rentieren."

- Prof. Dr. Henning Wachsmuth, Projektleiter C04, INF

"KI-Technologien wie Midjourney und ChatGPT können inzwischen Bilder und Texte auf Basis von Anweisungen generieren, die von menschlichen Werken kaum zu unterscheiden sind. Im Fall von Bildern ist gerade dort, wo diese vornehmlich unterstützend eingesetzt werden, davon auszugehen, dass zunehmend auf KI zurückgegriffen wird. Dadurch können unter anderem passgenaue Illustationen erstellt und Copyright-Probleme oft vermieden werden. Bei Texten sind zum Beispiel die Erstellung von wiederkehrenden Dokumentarten, die Zusammenfassung von Inhalten oder deren Stilanpassung Tätigkeiten, wo KI extrem viel Zeit sparen kann. Bei beiden gilt aber: Sobald ein ganz bestimmter (zum Beispiel tagesaktueller) Inhalt dargestellt oder eine bestimmte Qualität garantiert werden soll, ist menschliches Handanlegen weiterhin nötig. Eine Gefahr, die bei KI in diesem Zusammenhang aufkommt, ist deren Missbrauch für Manipulation und Fehlinformation, da sich die generierten Bilder und Texte kaum von echten unterscheiden lassen. Darauf sind wir als Gesellschaft noch schlecht vorbereitet; wir müssen neu lernen, die Vertrauenswürdigkeit von Informationen zu bewerten."

- Prof. Dr. Henning Wachsmuth, Projektleiter C04, INF

"KI kann zunehmend Tätigkeiten teil- oder vollautomasieren, bei denen wir bislang angenommen haben, dass sie menschliche Fähigkeiten oder Intelligenz erfordern. Gerade Tätigkeiten, die im wesentlichen wiederkehrender Natur sind, lassen sich in vielen Fällen mittels KI durchführen, selbst wenn die konkreten Inhalte oder Informationen dabei neu sind. Durch die Automatisierung werden wir uns vielen Aufgaben widmen können, die bisher oft zu aufwändig waren (z.B. das Geben von individuellem Feedback in der Bildung), und Lösungen für Probleme finden, die bisher zu schwer erschienen (z.B. die Früherkennung und -prävention von Krebs). Allerdings geht mit der Automatisierung vermutlich auch eine Verdichtung der Arbeit einher. Tätigkeiten, für die wir bislang viel Zeit eingeplant haben, sind nun im Handumdrehen gelöst; dadurch wird unsere täglich Arbeit in Zukunft vermutlich deutlich mehr Tätigkeiten umfassen, was anstrengend sein kann.

Auch für unsere Gesellschaft birgt KI große Chancen genauso wie Herausforderungen. KI kann uns helfen Lösungen für den Klimawandel und für bislang unheilbare Krankheiten zu finden und sie kann prinzipiell alle Menschen dabei miteinbeziehen. Gerade Ihr Missbrauch verursacht aber ernstzunehmende Gefahren, etwa bei der individualisierten Manipulation und -Fehlinformation in den sozialen Medien, der Massenüberwachung oder autonomen Waffensystemen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen einen verantwortungsvollen Umgang mit KI lernen und praktizieren, damit sie am Ende zum Nutzen aller ist. Es ist zu hoffen, dass dies durch gesamtgesellschaftliche Anstrengungen gelingt."

- Prof. Dr. Henning Wachsmuth, Projektleiter C04, INF

"Die Frage ist sehr reich an Voraussetzungen. Der erste Frageteil betrifft das 'sich kaputt Machens', das ist natürlich sehr subjektiv. Objektiv ist die durchschnittliche Wochenarbeitszeit der Deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von 42,8 Stunden 1965 um acht Stunden auf 34,7 Stunden in 2022 gesunken. Ein wesentlicher Treiber des Sinkens der Arbeitszeit ist technischer Fortschritt, der zu einer höheren Produktivität pro Stunde führt. Interessant ist, dass die subjektiv empfundene Arbeitsbelastung und der empfundene Stress über die Zeit gleichzeitig nahezu konstant blieben. Die Ursachen dafür sind sicher multifaktoriell, Technostress könnte eine Ursache sein.

Der zweite Teil der Frage ist, ob künstliche Intelligenz die Lösung habe. Auch das kann man so einfach nicht sagen, denn natürlich können KI bestimmte Aufgabenteile übernehmen, aber selten komplette Arbeitsplätze. Gleichzeitig schafft KI Aufwand für die Beschäftigten, denn die Technik muss geschaffen und überwacht werden, In- und Outputs müssen überwacht werden. Daher ist eher nicht damit zu rechnen, dass menschliche Arbeit überflüssig wird, eher damit, dass sich Berufsbilder verändern. Wenn KI gut eingesetzt wird, dann kann sie vielleicht die notwendige Wochenarbeitszeit weiter reduzieren, allerdings bleibt es subjektiv, ob die Arbeit dann auch 'weniger kaputt macht'."

- Prof. Dr. Kirsten Thommes, Projektleiterin A03, C02

Fragen in Bearbeitung

KI ist der Anfang vom Ende des sozialen Gefüges.

 

Muss ich Angst haben, dass die Welt unmenschlicher wird?

 

Wissen wir wirklich, was KI kann und was nicht?

 

Verlernt der Mensch Dinge, weil er sie nicht mehr selbst tut?