Wie uns Me­ta­phern das Er­klä­ren nä­her­brin­gen

Wenn Menschen über abstrakte Themen sprechen, verwenden sie oft sprachliche Bilder. Solche Metaphern machen komplexe Inhalte verständlicher und geben Hinweise darauf, wie ein Thema wahrgenommen wird. Wie Metaphern unsere Kommunikation prägen, beschreiben Prof. Dr. Ingrid Scharlau und Philip Porwol auf ansprechende Weise in ihrem Ratgeber „Metaphern zum Erklären“. Die Wissenschaftler*innen im Projekt C04 erläutern unter anderem, was bei der Verwendung von Metaphern in Erklärungen zu beachten ist und welche Metaphern dem Verständnis des TRR 318 vom Erklären entsprechen.

„Metaphern sind nicht etwa nur besonders auffällige oder schöne sprachliche Bilder. Metaphern sind überall“, erklärt Ingrid Scharlau. „Sie zeigen, wie wir über etwas denken, und beeinflussen unsere Haltung dazu.“ Als Leiterin des Projekts C04 „Metaphern als Mittel zur Erklärung“ im TRR 318 untersucht sie, wie Metaphern bestimmte Aspekte hervorheben und andere ausblenden. Das kann zwar helfen, ein Thema verständlicher zu machen, birgt aber auch Risiken – etwa, wenn Metaphern wie im Diskurs über den Klimawandel zu einseitigen Sichtweisen führen. Bewusster mit Metaphern umzugehen, schärft das Verständnis dafür, wie die Menschen über Themen denken und welche Werte und Normen sie dabei übernehmen.

Im Ratgeber zeigen Ingrid Scharlau und Philip Porwol anhand konkreter Beispiele, wie Metaphern unsere Kommunikation prägen. Anschließend stellen sie verschiedene Metaphern für das Erklären vor und diskutieren ihre Vor- und Nachteile. Was hebt der Paartanz als Metapher für das Erklären hervor? Welche Herausforderungen ergeben sich? Und wie passen Bilder wie das Konstruieren oder Puzzeln dazu? „Die Wahl der Metapher beeinflusst, wie wir Erklärungen verstehen und damit vermutlich auch, welche Ansätze wir in der Entwicklung von KI-Systemen verfolgen“, so Ingrid Scharlau.

Zum Ratgeber (auf Englisch): https://katalog.ub.uni-paderborn.de/local/r/99375608680506441?sr%5Bq,any%5D=scharlau%20porwol