Wenn Menschen über abstrakte Themen sprechen, verwenden sie oft sprachliche Bilder. Solche Metaphern machen komplexe Inhalte verständlicher und geben Hinweise darauf, wie ein Thema wahrgenommen wird. Im nächsten Public Talk des Transregios „Erklärbarkeit konstruieren“ (TRR 318) am Mittwoch, 26. Februar, wird es um Metaphern zum Erklären gehen. Prof. Dr. Ingrid Scharlau leitet die Arbeitsgruppe „Kognitive Psychologie und Psychologiedidaktik“ an der Universität Paderborn und wird im Online-Vortrag erläutern, was bei der Verwendung von Metaphern in Erklärungen zu beachten ist und welche Metaphern dem Verständnis des TRR 318 vom Erklären entsprechen. Im TRR 318 arbeiten Forschende der Universitäten Paderborn und Bielefeld interdisziplinär zusammen, um Prinzipien, Mechanismen und soziale Praktiken des Erklärens zu untersuchen. Die Erkenntnisse sollen im Design von KI-Systemen berücksichtigt werden und dazu beitragen, KI begreifbar zu machen. Der Vortrag findet von 17 bis 18 Uhr via Zoom statt. Über den folgenden Link können Sie dem Public Talk beitreten: https://uni-paderborn-de.zoom.us/j/92376521281?pwd=ZWkvckQ3THhLejJ0K1hzSGlZZUQvdz09#success
Vom Paartanz zum Puzzeln: Metaphern zum Erklären
Jedes Wort, das nicht in seiner wörtlichen Bedeutung verwendet wird, ist eine Metapher. „Metaphern sind nicht etwa nur besonders auffällige oder schöne sprachliche Bilder. Metaphern sind überall“, erklärt Ingrid Scharlau. „Sie zeigen, wie wir über etwas denken, und beeinflussen unsere Haltung dazu.“ Als Leiterin des Projekts C04 „Metaphern als Mittel zur Erklärung“ im TRR 318 untersucht sie, wie Metaphern bestimmte Aspekte hervorheben und andere ausblenden. Das kann zwar helfen, ein Thema verständlicher zu machen, birgt aber auch Risiken – etwa, wenn Metaphern wie im Diskurs über den Klimawandel zu einseitigen Sichtweisen führen. Bewusster mit Metaphern umzugehen, schärft das Verständnis dafür, wie die Menschen über Themen denken und welche Werte und Normen sie dabei übernehmen.
Im Vortrag zeigt Ingrid Scharlau anhand konkreter Beispiele, wie Metaphern unsere Kommunikation prägen. Anschließend stellt sie verschiedene Metaphern für das Erklären vor und diskutiert ihre Vor- und Nachteile. Was hebt der Paartanz als Metapher für das Erklären hervor? Welche Herausforderungen ergeben sich? Und wie passen Bilder wie das Konstruieren oder Puzzeln dazu? „Die Wahl der Metapher beeinflusst, wie wir Erklärungen verstehen und damit vermutlich auch, welche Ansätze wir in der Entwicklung von KI-Systemen verfolgen“, so Ingrid Scharlau.
Auf einen Blick
Vortrag „Wie uns Metaphern das Erklären näherbringen“
Prof. Dr. Ingrid Scharlau
26. Februar 2025, 17 bis 18 Uhr, Zoom